9 Zürcher Sommer-Spar-Tipps: (Fast) gratis, aber nicht umsonst

“Zürich ist sooo schön, aber soooo unglaublich teuer.” Wie oft habe ich diese Aussage schon gehört? Sie stimmt ja auch: Wer nach Zürich reist, muss schon eine dicken Geldbörse einstecken und damit rechnen, für uns Euro-NutzerInnen horrende Preise zu zahlen. Ein Mittagessen um 20 CHF (das sind umgerechnet 16,30 Euro) ist beinah ein Schnäppchen, für eine Tageskarte für die Verkehrsbetriebe berappt man 8,40 CHF und in Sachen Alkohol kommt man – wie ich festgestellt habe – mit Bier meist noch am Besten davon.

Wollt Ihr Tipps für einen (fast) gratis-Sommer in Zürich - bitte folgen ;) Foto: Doris

Wollt Ihr Tipps für einen (fast) gratis-Sommer in Zürich – bitte folgen ;) Foto: Doris

Nachdem ich aber – nicht zuletzt wegen meiner vielen Sommerreisen – nicht gerade Lust darauf hatte, noch mehr Geld auszugeben, habe ich mich auf die Suche nach einigen Gratis- oder sagen wir besser Fast-Gratis-Möglichkeiten begeben. Unterstützt durch meine lokalen Freunde, versteht sich. Und siehe da: Es gibt einiges, das Zürich auch für die schmäleren Börsen bietet.

Hier sind meine Spartipps – und auch die sind gratis, aber sicher nicht umsonst.

1) Wasser:

Nach Zürich eine leere, wiederbefüllbare Flasche mitzunehmen (oder einen Vapur-Beutel, den ich nach vielem Ausprobieren absolut empfehlen kann), lohnt allemal. Überall gibt es Brunnen und Hähne, bei denen man sich einfach Wasser nachfüllen kann. Verdursten ausgeschlossen.

Zürich im Sommer: Vorne See, hinten Schnee. Foto: Doris

Wasser gibt es in Zürich jede Menge. Auch zum Nachfüllen. Foto: Doris

2) Züri rollt:

“Gratis Veloverleih” und das in Zürich! Seit diesem Sommer ist das Realität. Die Integrationsinitiative “Züri rollt” bietet an vier Standorten in der ganzen Stadt verteilt brandneue, gut gewartete Fahrräder an. Für einen Einsatz von CHF 20 kann man die dann auch tatsächlich kostenfrei nutzen, vorausgesetzt, man gibt sie bis spätestens 21.30 Uhr des Tages zurück. Wer sie – wie ich – über Nacht behalten möchte, zahlt CHF 10 Euro pro Tag. Durchaus eine lohnende Investition, mit der man außerdem neben dem Umwelt- noch einen sozialen Beitrag leistet. Denn “Züri rollt” beschäftigt Asylsuchende und Stellenlose der Stadt.

Mit Züri Rollt klappt das Benzinlose Glücklichsein ganz gut. Foto: Doris

Mit Züri Rollt klappt das Benzinlose Glücklichsein ganz gut. Foto: Doris

3) Bäckeranlage:

Es gibt einige Grünwiesen in Zürich, auf denen man einfach den Tag vertrödeln kann. Die Bäckeranlage ist allerdings speziell und besonders angesagt: Auf dieser Grünfläche am Ende der Lokal-Meile Langstraße ist immer etwas los. Da picknicken untertags die Familien, üben sich Alt- und Neu-Hippies im Jonglieren und trinken Freundesgruppen schon einmal ein oder zwei oder drei Bier miteinander. Wenn es dann noch ein Gratis-Konzert gibt, ist kaum mehr ein Plätzchen im Grün zu finden. Getränke nimmt man entweder mit oder holt sie im Lokal mitten auf der Anlage, wo man übrigens auch kostenlos aufs – überraschend saubere – WC gehen kann.

4) Kafi Duzis:

Eine meiner Lieblings-Entdeckungen in Zürich. Im Szeneviertel Zürich West öffnet den ganzen Sommer lang an einem Sonntag im Monat das seine Pforten und lässt Alt, Jung, Junggebliebene, schlicht alle, rein in den Privat-Garten. Bei diesem “Performance Venue” gibt es Gratis-Livemusik, supergünstige Getränke, hausgemachte Burger oder Couscous-Salat um CHF 6 Franken. Zur Nachspeise darf man sich an Melonen, Torten oder Marshmallows bedienen oder holt sich vom “Eismann” ein cremiges Dessert à 2 CHF. Und wer noch Lust hat, stöbert ein bisschen durch den Flohmarkt.

Hier sind wir - im Duzis. Couscoussalat um 6 CHF. Foto: Doris

Hier sind wir – im Duzis. Couscoussalat um 6 CHF. Foto: Doris

Ich würde sofort wieder hin – und Ihr habt noch eine Chance: Im September gibt es das nächste Kafi Duzi.

Kafi Duzis, eines meiner Highlights in Zürich. Foto: Doris

Kafi Duzis, eines meiner Highlights in diesem Zürcher Sommer. Foto: Doris

5) Oberer Letten:

Zürich oder vielmehr die Zürcher sind im Sommer echt gesegnet. Da können sie sich nicht nur im Zürcher See gratis abkühlen, sondern auch an der Limmat. Besonders nett fand ich die Anlage Oberer Letten, wo es kostenlose Dusch-, Umkleide-, WC- und Depot-Anlagen und außerdem jede Menge Liegefläche für die Badenden gibt. Dann geht man ein Stückchen vor, schmeißt sich in den kühlen Fluss und lässt sich zum Ausgangspunkt zurücktreiben – echt fein!

Oberer Letten - reinspringen ins kühle Nass & dann in der Sonne trocknen. Foto: Doris

Oberer Letten – reinspringen ins kühle Nass & dann in der Sonne trocknen. Foto: Doris

6) Rote Fabrik/ Sommerkino:

Auch im Kulturzentrum Rote Fabrik gibt es gerade im Sommer noch einige Events, die (beinah) gratis sind. Das Sommer-Open-Air-Kino ist so eine Veranstaltungsreihe, bei der nur nach einer Kollekte, also einer freiwilligen Spende, gefragt wird. Wer dann außerdem noch eigene Getränke mitnimmt, der kommt wirklich recht günstig davon.

Die Rote Fabrik verlangt meist Eintritt, im Sommerkino aber bloß Kollekte. Foto: Doris

Die Rote Fabrik verlangt meist Eintritt, im Sommerkino aber bloß Kollekte. Foto: Doris

7) Flohmarkt am Helvetiaplatz:

Es ist angeblich der älteste Flohmarkt von Zürich, sicher aber einer der Größten. Und am Helvetiaplatz kann man wirklich noch Schnäppchen finden. Dort verkaufen nämlich Privatleute und Profi-Markttandler ihr Hab und Gut. Jeden Samstag bis ca. 17.00 Uhr.

Am Flohmarkt findet man gute Schnäppchen, auch in Zürich. Foto: Doris

Am Flohmarkt findet man gute Schnäppchen, auch in Zürich. Foto: Doris

8)  Haus Hiltl:

“Man kann hier herkommen, sich gratis Wasser holen, kostenlos das Wifi nutzen und Zeit verbringen”, empfängt uns Rolf Hiltl in seinem Haus. Es ist das weltweit älteste vegetarische Restaurant, seit 1898 – und natürlich musste ich es deshalb besuchen. Leider fand zur Zeit kein Kochkurs statt, ich hätte gern einen besucht, auch wenn der ganz und gar nicht gratis ist. Ebenso wenig wie das restliche Angebot des Gourmet-Hauses, das neben Restaurant und Kochschule Bar, Club, Laden und in Kürze den ersten vegetarischen Metzger umfasst.

Mahlzeit im Hiltl! Foto: Doris

Mahlzeit im Hiltl! Foto: Doris

Doch wie gesagt: Wer wirklich nur das Ambiente genießen möchte, der kann bei Wasser und Wifi ins Hiltl schnuppern. Ich garantiere aber für nichts: Wer dann nämlich einen Blick auf das großartige Buffet wirft, wird wohl schwach werden. Geldbörse hin oder her…

9) CouchSurfing oder AirBnb:

Ihr könnt es kaum mehr lesen, oder?! Ich weiß, ich promote CouchSurfing und dessen großen, kostenpflichtigen Bruder ganz schön, aber ich bin nunmal ein Fan davon. Wer nicht das Glück hat, so wie ich bei Freunden unterzukommen, sollte gerade in teureren Städten wie Zürich einen Blick auf die Plattformen werfen. Man kann nur gewinnen: Neue Freunde zum Beispiel – und mehr Geld für die vielen andere Aktivitäten in Zürich

Abhängen an der Roten Fabrik. Was wäre ein Sommer ohne? Foto: Doris

Mit alten & neuen Freunden abhängen an der Roten Fabrik. Was wäre ein Sommer ohne? Foto: Doris

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