Gastbeitrag: Auf „grüner“ Entdeckungstour durch Glasgow
Glasgow ist eine unterbewertete Stadt. Es gibt eine Passage im Roman „Lanark“ vom Glasgower Autoren und Künstler Alasdair Gray, die das schön illustriert: “Glasgow is a magnificent city,” said McAlpin. “Why do we hardly ever notice that?” “Because nobody imagines living here,” said Thaw… “Think of Florence, Paris, London, New York. Nobody visiting them for the first time is a stranger because he’s already visited them in paintings, novels, history books and films. But if a city hasn’t been used by an artist, not even the inhabitants live there imaginatively.”
Als ich im September Glasgow besuchte, wusste ich nicht recht, was mich erwartet. Meine Vorstellung von Glasgow war die einer dreckigen Industriestadt. Ich habe immer Edinburgh als Perle Schottlands gesehen, aber bereits nach kurzer Zeit fühlte ich mich in dieser Stadt sehr wohl und wollte gar nicht mehr weg! Die Stadt ist äußerst lebendig und multikulturell, hat viel imposante und elegante Architektur, eine spannende Mischung aus dem roten und gelben Sandstein der viktorianischen Gebäude, der Jugendstilbauten und dem Glas und Beton der postindustriellen Bauwerke. Außerdem hat die Stadt viele Parks und Grünanlagen und man gelangt schnell in die atemberaubende schottische Natur. Die Dynamik der Stadt, die Freundlichkeit der Einwohner und der charmante schottische Dialekt machen Glasgow auch zu einem attraktiven Ziel für Sprachreisende. Mehr Informationen dazu findet man auf der Homepage der Sprachreisenagentur ESL in Österreich. Und das Beste: die Agentur arbeitet momentan an einer Nachhaltigkeitsinitiative mit MyClimate zusammen.
Das was Glasgow am meisten ausmacht und vorantreibt ist ihre „Do It Yourself“ Mentalität. Am deutlichten wird das in der Art und Weise, wie sie sich eine eigene Kunst- und Kulturszene aufgebaut hat, um nicht auf die Galeristen und Museen in London angewiesen zu sein. Aber auch in anderen Bereichen ist Glasgow innovativ. Mit dem „Sustainable Glasgow Report“ wurde beschlossen, Glasgow innerhalb der nächsten 10 Jahre zu einer der „grünsten“ Städte Europas zu machen. Er enthält unter anderem Pläne, die größte Windfarm, die sich auf den Hügeln südlich der Stadt befindet, zu erweitern und somit alle Haushalte der 600 000 Einwohnerstadt mit Strom zu versorgen und die Abwässer und Abfälle in Biogas umzuwandeln. Ein weiteres Projekt ist die Stadtbewaldung. In den nächsten Jahren soll die urbane Umwelt mit Hilfe von Spenden bepflanzt werden, um CO2 Werte zu reduzieren.
Die schönsten Orte in Glasgow sind der Kelvingrove Park und der Botanische Garten im Westend. Hier kann man bei schönem Wetter mit seinen Freunden faulenzen. Der Kelvin Walkway, der am kleinen Fluss entlangführt, bietet einem mitten in der Stadt ein erholsames Naturerlebnis. Man kann am Ufer öfters Reiher, Füchse und Rehe sehen. Außerdem befinden sich auf der Byres Road, der Great Western Road sowie der Woodlands Road in Universitätsnähe, zahlreiche Pubs, Bars, Cafés, die eine gute vegetarische Speisekarte führen. Neben den vielen Retro- und „Charity“ Shops findet man auch den ein oder anderen Eine-Welt- und Bioladen. Die Buchanan Street in der Stadtmitte hingegen beherbergt die größeren Geschäfte und ist perfekt für Shopping. Außerdem hat Glasgow eine rege Musikszene und es gibt zahlreiche Gelegenheiten, bei Livemusik Spaß zu haben.
Man sieht, dass Glasgow nicht nur seinen Einwohnern, sondern auch seinen Besuchern genügend zu bieten hat. Warum also nicht bei der nächsten Großbritannienreise den Norden der Insel als Reiseziel wählen! Auch für Sprachreisende stellt Schottland eine vielversprechende und spannende Alternative zu England dar.