Ich packe meinen grünen Koffer… (Teil 1)
Reisen ist wohl eine der Aktivitäten, die die Umwelt am meisten belasten. Und dabei rede ich nicht nur vom langen Fliegen, sondern auch vom “ganz normalen Urlaub”: Unterwegs verschwenden wir – statistisch gesehen – mehr Wasser, sorgen dafür, dass mehr Wäsche gewaschen werden muss, wenn wir von einem Hotel zum Nächsten ziehen und dabei immer frische Handtücher bekommen, kaufen Plastikflaschen für unterwegs und und und.
Doch auch auf Reisen können wir einen nachhaltigeren Lebensstil verfolgen: Das beginnt schon bei der Ausrüstung, die man in seinen Rucksack oder seinen Koffer packt – wobei weniger gerade in Sachen Backpacken bekanntlich mehr ist. Einiges muss aber einfach mit. Und nachdem das Durchwühlen durch das Angebot an fairen, nachhaltig produzierten Dingen vielleicht in der Hitze des Gefechts und im Eifer der Reise-Vorbereitungen leicht untergehen kann, gibt´s hier eine kleine Pack-Link-Liste – denn der nächste Urlaub kommt bestimmt:
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Rucksack: Was mit Öko gefüllt wird, soll auch Öko sein. Ganz oben auf der Shopping-List steht Patagonia: “Stelle das beste Produkt her, belaste die Umwelt dabei so wenig wie möglich, inspiriere andere Firmen, diesem Beispiel zu folgen und Lösungen zur aktuellen Umweltkrise zu finden”, lautet deren Philosophie und die scheinen sie zu leben. So verfolgt die “Footprint Chronicles®” deren Lieferkette mit dem Ziel, etwaige negative soziale oder ökologische Auswirkungen des Unternehmens – und die der Branche – zu verringern.
Daneben kann man den Reiserucksack guten Gewissens auch noch bei den deutschen Anbietern VAUDE (in der Green Shape-, der Öko-Kollektion des Unternehmens) finden.
- Der geeignete Schlafsack oder das passende Zelt sind ebenfalls bei oben genannten Anbietern zu kaufen. Oder aber bei einem Österreicher, nämlich bei , die mit Daunengefütterten Schlafsäcken warm halten. Dort werden darüber hinaus Reise-Kissen, -Beutel und vieles mehr angeboten. “Made in Europe”, versteht sich.
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Bekleidung (Funktionskleidung): Nachdem nachhaltige Kleidung nicht nur fair produzierte Kleidung, sondern vor allem auch regional produzierte und somit aus der Nähe lieferbare Kleidung heißt, möchte ich hier besonders ein österreichisches Unternehmen nennen: Löffler ist “made in Austria” beziehungsweise in Europa. Daneben setzen auch Patagonia, VAUDE sowie der neuseeländische Anbieter Icebreaker mit seiner Merino-Serie seit längerem auf das Thema Öko. Bei Letzteren kann man angeblich anhand des “BAACODEs”, der seit August 2008 auf der Kleidung der Merino-Serie angebracht ist, die Herkunft des Schafs herausfinden, aus dessen Wolle das gute Stück hergestellt wurde. Baacode kommt übrigens vom Blööööken der Schafe.
Nennes- und kaufenswert ist unter anderem auch der niederlänische Nomad.
- Badekleidung: Zu einer Reise gehört Badekleidung, egal, ob es sich um einen Strandurlaub oder eine Weltreise handelt. Und ja, auch Bikini und Badehosen gibt es in “öko” – die Produktlinie “Greenbay” von Olympia habe ich vor Kurzem auf FOGS Lifestyle entdeckt: Zu bestellen ist der entweder aus Bambusfasern oder Garn recycelter PET-Flaschen (!) hergestellte Badeanzug hier.
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Schuhe: Da formuliere ich wieder ein Plädoyer für den guten heimischen Produzenten und Anbieter – bei uns in Österreich sind das Waldviertler der Firma gea, mit denen auch die längste Wanderung und die unbequemste Reise durchzuhalten sind. Ebenso empfehlenswert sind Terra Plana, Camper … um nur ein paar zu nennen, die Auswahl ist vorhanden.
Auch Flip Flops sind in nachhaltiger Variante möglich: Zum Beispiel Boombuz, die komplett biologisch abbau- und kompostierbar, aber vor allem strapazierfähig sind.
- Handtücher: Schnell trocknende Mikrofasertücher sind nicht nur praktisch, sondern schonen auch die Umwelt: Statt die “Einmal-Nutzen-Sofort-Waschen-Handtücher” im Hostel zu verwenden, trocknet man sich einfach mit diesen ab. Die Ersten auf dem Markt waren Rubytec.
Diese Packliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellt nur eine selektive, sehr persönliche Auswahl dar.