Mexiko – Guatemala – Belize: 3 Länder in 4 Tagen (Teil 1)
Anders als Phileas Fogg trieb uns keine Wette um die Welt, sondern schlicht das knappe Zeitbudget auf unserer Reise durch Zentralamerika. Und wir hatten auch nicht 80 Tage um die Erde – wie in Jules Vernes berühmten gleichnamigen Roman – , sondern ganze 6 Tage für 3 Länder: So viel und so Vielfältiges wie möglich wollten wir in Mexiko, Guatemala und Belize entdecken. Wobei ich gestehen muss, dass ich einen ganzen Monat lang in Mexiko unterwegs war, aber für diese „Grenzgänge“ eben nur heiße 4 Tage hatte. Also, gesagt, getan – hier ist unsere „effiziente“ Route (tripwolf Trip) zur Inspiration, zum Nachreisen, Umgestalten, Besser-Machen…Und natürlich kann sie bei Bedarf auch verlängert werden…
Tag 1: Unsere Expedition startet in Palenque, Mexiko: In 200m Höhe, über Nacht in sechs Stunden mit dem Bus auf holprigen Straßen von San Cristobal zu erreichen, befindet sich die wirklich unscheinbare, nein, hässliche Stadt Palenque. Doch außerhalb liegt der wahre Schatz vergraben, der jeden Touristen in den Dschungel treibt: Die wohl berühmtesten Mayaruinen von Mexiko! Am besten erobert man eben diese gleich frühmorgens, um nicht von der Hitze komplett erdrückt zu werden, und gönnt sich zur Abkühlung am Nachmittag eine Bustour zu den Wasserfällen Misól-Ha und Agua Azul. Wer das Erlebnis noch toppen möchte, für den ist eine Übernachtung in Mayabell Pflicht: Für nur 20 Pesos – das sind ungefähr 1,5 Euro – pro Nacht und Nase (sowie 10 Pesos für die Gepäckaufbewahrung) verbringt man dort die Nacht in einer Hängematte, im Freien. Wer jetzt Angst vor Mosquitos bekommt, der sei beruhigt: Schwarze Käfer am Morgen und Affengebrüll in der Nacht sind die einzigen, wirklich winzigen „Störfaktoren“.
Tikal, Foto: Doris
Tag 2: Mehr oder weniger erholt vom Schlaf in der Hängematte geht es am nächsten Tag auch schon weiter nach Flores, um von dort aus die nächste – angeblich noch aufregendere – Mayastätte im Dschungel Guatemalas zu erreichen: Tikal! Um 6.00 morgens soll uns der Tourbus (öffentliche Busse gibt es nicht nach Flores) abholen und über die Grenze bringen – dass er erst gegen 6.45 auftaucht und uns statt um 15.00 schon um 12.00 in Flores absetzt, das gehört einfach zum Reisen inMexiko dazu. Typisch Mexiko ist auch unser Erlebnis an der – neuen – Landgrenze zu Guatemala: Ungeniert fordert der Zollbeamte von uns Bestechungsgeld, damit wir über die Grenze dürfen! Nachdem die 100 Pesos gezahlt sind, geht es weiter nach Flores.
Die Stadt ist entzückend, aber um die Mittagszeit erschreckend menschenleer (angeblich le So beschließen wir nach einem Spaziergang um den See und einem nicht wirklich überzeugenden Mittagessen, gleich am selben Tag nach Tikalweiterzufahren. Auch für diese Fahrt gibt es nur Tourbusse, die täglich von frühmorgens bis nachmittags Richtung Dschungel aufbrechen. Eineinhalb Stunden später werden wir – verschwitzt wie üblich – in Tikal abgesetzt und holen uns gleich unser Ticket für die riesige Mayastätte: Wer nämlich nach 16.00 ankommt, der kann mit der Eintrittskarte auch am nächsten Tag rein – eineinhalb zum Preis von einem sozusagen.
Natürlich nutzen wir unsere Chance und nehmen dafür sogar in Kauf, nach einer Übernachtung im mitgebrachten Zelt und Hängematte, am nächsten Tag um 4.00 morgens schon bereit zu stehen. Da beginnt nämlich die Sunrise-Führung durchTikal. Auf dem Tempel IV sitzend warten wir – und zig andere Touristen – darauf, dass die Sonne aufgeht. Die lässt sich leider an diesem Morgen nicht wirklich sehen, doch allein zu beobachten, wie langsam der Dschungel erwacht und in den Nebelschwaden die ersten Ruinen auftauchen, ist schon ein Erlebnis! Noch bis 8.30 führt uns unser Guide Chino durch Tikal,und seine Erzählungen von Flora, Fauna und natürlich den Mayas sind den Kampf gegen die ständig zufallenden Augen wert. Ganze zwei Tage braucht man laut Tourguide, um Tikal wirklich zu sehen – diese Zeit haben wir (diesmal) nicht: Nach etwas mehr als 24 Stunden heißt es für uns, Abschied vom Dschungel zu nehmen – Belize wartet!
Fortsetzung folgt….
Erstveröffentlicht auf tripwolf, am 7. Juni 2010