Portland: Essen, trinken und sich freuen!
“Leute, ich bin in Portland/ Oregon – was muss ich hier unbedingt tun?” – Auf meine unschuldige Frage, die ich auf Facebook gepostet habe, kamen unzählige Antworten meiner lieben internationalen Freunde und Freundinnen. Der gemeinsame Tenor hat mich an das Motto eines Ex-Freundes erinnert: Essen, trinken und sich freuen! In Portland hätte er mit dieser Philosophie seine wahre Freude gehabt, denn in der Stadt im Nordwesten der USA geht es hauptsächlich um den leiblichen Genuss.
Es geht ja doch nur ums Essen und Trinken – darüber ist man sich in Portland einig. Foto: Doris Neubauer
Und damit meine ich jetzt ganz sicher nicht die Stripclubs, von denen Portland gemessen an seiner Einwohnerzahl die meisten in den Staaten hat, auch nicht die vielfältigen Grünflächen sowie Parks, sondern die Ess- und Trinkkultur. Ob Brauereien oder Kaffeehäuser, Bars und Nachtclubs oder Restaurants aus allen Herren Länder – Portland lässt in Sachen Genuss wirklich keinen Wunsch offen. Deshalb gibt es bei tripwolf jetzt einmal einen anderen Reiseführer – nämlich einen durch das “essbare Portland”.
1) Food Carts – Portland ist eben anders!
Wer beim Wort “Food Carts” an die schmuddeligen Fastfood-Lokale in den Kellern der US-Einkaufszentren denkt, dem sei gesagt: Portland ist anders! Food Carts made in Portland heißt: Hervorragendes Essen zu günstigen Preisen in über 200 solchen Carts, im Freien oder überdacht ähnlich der Märkte, wie sie in europäischen Städten zu finden sind. Besonders hervorzuheben ist der Food Cart , wo sich 50 Stände den Platz teilen – unter ihnen sind besonders Number One Korean Bento, Samurai, The Peoples Pig, The Dump Truck, Nongs khao man gai zu probieren. Etwas weiter an der finden sich nochmals 20 Stände – auch hier wieder die Highlights: Taste of Poland, The Swamp Shack, The Brunch Box und und und… Achja, die beste Pizza Portlands, von Sizilianern für würdig befunden, ist auch in einem Food Cart platziert: Pyro Pizza.
Mehr zu Food Carts in Portland sowie ein findet sich übrigens unter http://www.foodcartsportland.com/
So charmant sind Food Carts wohl nur in Portland. Foto:
2) Süß, süßer - Portland
Es war Liebe auf den ersten Blick… oder besser gesagt, auf den ersten Biss! Ich habe noch kaum etwas von Portland gehört, da wusste ich schon, dass Voodoo Doughnut zum Pflichtprogramm einer jeden Naschkatze gehört. 24×7 erfreut die Kette, die es mittlerweile zweimal in Portland und einmal in Eugene, Oregon gibt, Touristen und Einheimische mit Kreationen wie “Voodoo Doll”, “Dirty Doughnut” oder “Old Dirty Bastard”. Mutige dürfen außerdem in den “Bacon Maple Doughnut” beißen, der genau das bietet, was er auch verspricht. Und weil im öko- und gesundheitsbewussten Portland genug davon leben, gibt es bei Voodoo Doughnut – natürlich – auch jeden Doughnut als Version für Veganer. Schlange stehen für die süßen Verführungen lohnt sich – und wer Glück hat, bei dem ist die Menge der Wartenden nicht all zu lang.
Übrigens, seit kurzem kann sich Voodoo Doughnut auch als Weltrekordhalter der “größten Doughnut-Box” bezeichnen: Wer sich näher dafür interessiert, der werfe einen Blick darauf!
Voodoo Doll, Old Dirty Bastard, Toasted Coconut – bei solchen Namen und bei dem Anblick
läuft einem zurecht das Wasser im Mund zusammen. Foto: Doris Neubauer
Achja, süß kann nicht nur Voodoo Doughnut sein: Noch etwas mehr ein Geheimtipp und definitiv unscheinbarer ist das The Waffle Window auf dem Hawthorne Boulevard. In einer Seitenstraße positioniert kann man das 7 Tage die Woche offene Fenster (ja, Nomen est Omen) wirklich übersehen. Wer diese Gefahr vermeiden möchte, der kann sich die saisonal variablen Versuchungen wie Pumpkin Pie Waffle oder The Falling Leaves Waffles auf via Catering ins Haus liefern lassen.
Und schließlich noch etwas Süßes: Pine State Biscuits. Ob dieses Portland-Unikat, das sich auf eine Mischung aus “old-style Southern goodness and modern restaurant professionalism” spezialisiert hat, wirklich die lange Warteschlange verdient, ist umstritten. Am besten man bildet sich selbst eine Meinung..
3) McMenamins – unbeschreibbar, unsagbar gut
Wie lassen sich McMenamins kurz in Worte fassen!? Okay, man nehme ein altes Gebäude (ob Theater, Highschool oder Fabrik) und eröffne darin ein Kino/ Hotel/ Restaurant/ Bar/ Konzerthalle mit Getränken aus der eigenen Brauerei, Distillerie und Kaffeerösterei. Voilà, ein McMenamins ist entstanden! Von diesen gibt es mittlerweile über 50 Stück in Oregon und Washington State. Welche davon die beste Location ist, darüber streiten sich die Geister – die umgebaute Kennedy Highschool in Portland selbst oder McMenamins Edgefield, das zirka 30 Minuten von der Stadt entfernt liegt. Am besten erlebt man das, wenn man sich ein paar Nächte in einem der McMenamins Hotels verbringt, die übrigens mit 50 USD pro Nacht und Bett zwar nicht unbedingt mit Hostels mithalten können, aber für das Gebotene durchaus erschwinglich sind. Langweilig wird es einem dabei sicher nicht, kann man sich doch bei Filmen oder Konzerten vergnügen – oder man trinkt sich den Abend mit den 24 hauseigenen Biersorten namens Terminator Stout, Hammerhead, Ruby, Edgefield Wheat, Black Rabbit Porter oder Sunflower IPA schön.
McMenamins braut auch selbst – hier ein paar der eigenen Sorten. Foto:
Für alle, die beim Thema Bier heiße Ohren bekommen: Portland hat nicht nur die meisten Stripclubs pro Einwohner, sondern auch die meisten Brauereien. Also Prost!
4) Frisch, saftig, bio
Oregon ist als grüner Staat bekannt: Das gilt nicht nur für die blühende Natur, auch die Ökobewegung hat im Nordwesten der Staaten ihren Ursprung. Nirgendwo wird so viel recyclt, nirgendwo gibt es so viele bio-freundliche Betriebe – und wohl nirgendwo erfreuen sich Farmer`s Markets solcher Beliebtheit wie hier. Der Größte findet samstags Downtown nahe der Portland State University statt. Darüber hinaus bieten 5 weitere Märkte in allen Nachbarschaften und Gebieten Portlands Frisches, Saftiges und Gutes aus der Umgebung an. Am 20. Oktober darf übrigens gefeiert werden: 20 Jahre Farmer´s Market nämlich. Weitere Infos und Details zu den Festivitäten sowie den Öffnungszeiten liest man am besten hier nach: http://www.portlandfarmersmarket.org/
5) Nach der Party ist vor der Party

Kommt das Bild nicht bekannt vor? Ja, das Original Hotcake & Steakhouse ist wirklich Filmreif. Foto: Doris Neubauer