Running for the wilderness: 5000 miles through South America
Beim Duschen, beim Beobachten der Wellen auf dem Ozean oder beim Autofahren, das sind Situationen, in denen oft die besten Ideen kommen. Katharine und David, ein 34-jähriges britisches Ökologen-Ehepaar wurden zu ihrem unglaublichen Reise-Projekt inspiriert, als sie gerade Seevögel in der Karibik untersuchten. Das war 2009, und drei Jahre später verwirklichen sie ihren Traum. “Wir wollten etwas tun”, sagen sie in den F.A.Q.s auf ihrer Website, “um auf die Weltwunder in Südamerika aufmerksam zu machen und dabei eine einzigartige Expedition unternehmen.” Genau das machen sie gerade. Seit 28. Juli 2012 sind sie auf dem Weg, ohne Unterstützung 5000 Meilen (also rund 8046.72 Kilometer) durch Südamerika zu laufen. Ja, zu laufen!
Im Interview erzählen mir die beiden Abenteurer mehr über ihre Einjahresreise und die körperliche Herausforderung, ihre ganze Ausrüstung – Haus, Büro, Küche, Labor – in einem eigens gebauten Trailer aus Recycling-Material hinter sich her zu ziehen.
Welche Absicht verfolgt Ihr mit Eurem Projekt?
Die Motivation sind die Natur und die Tiere darin: Wir möchten für unsere Organisationen “Conservacion Patagonia” und “Birdlife International” Geld sammeln, damit sie bedrohte Lebensräume auf dem Kontinent besser schützen können. Wir möchten außerdem dazu anstiften, selbst für die Umwelt aktiv zu werden und Menschen aus aller Welt mit Südamerika verbinden und sicherstellen, dass unsere täglichen Entscheidungen eher der Natur und dem Ökosystem helfen als ihnen zu schaden.
Wie kamt Ihr darauf, die 5000 Meilen zu laufen?
Wir dachten zuerst daran, von West nach Ost durch den Amazonas zu gehen, doch dann haben wir herausgefunden, dass ein britischer Kollege, Ed Stafford, genau das gerade tut und es gut tut. Wir dachten dann daran, die Länge des Kontinents zu durchwandern oder auf jedem Kontinent auf einen alten Baum zu klettern, aber nach einigen Wochen im Amazonas auf einer ungeführten Expedition war uns klar, dass das Jahre und nicht nur ein Jahr dauern würde. Dann war da das Laufen. Können es unsere Körper monatelang auf diesen schlechten Straßen aushalten und daneben noch unsere ganze Ausrüstung mitschleppen? Wir finden das gerade heraus…
Ihr habt Eure Reise gerade erst begonnen, was hat Euch bisher am Meisten überrascht?
Die Art, wie Chilenen und Argentininier hupen und uns zuwinken – wir hatten keine Idee davon, dass es so aufregend sein würde, uns auf diesen Straßen laufen zu sehen! Uns wurden Empanadas und Milkshakes durch Autofenster gereicht und ständig fragt uns jemand, ob wir mitfahren möchten! Die Polizei – sowohl in Chile als auch in Argentinien. Wir würden in Großbritannien nicht zur Polizei gehen, um Hilfe zu holen, aber hier bleiben die Polizisten sie stehen, um zu prüfen, ob es uns gut geht, bieten uns Autofahrten an, Essen, heißes Wasser, Campingplätze… Unglaubliche und sehr schöne Überraschungen!
Wie sind die Reaktionen der Leute, die Ihr trefft, und hat Euch schon eine Person besonders beeindruckt?
95% Unglaublich! Wir liefen vor kurzem nach Puerto Natales, Chile, und jemand, der von unserer Expedition gehört hatte, fuhr rund 60 km, nur um uns zu treffen, ohne zu wissen, ob sie uns wirklich finden würde, ohne uns jemals vorher getroffen zu haben, nur um mit uns einen heißen Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Wir haben in dieser Nacht unser Zelt im Schnee aufgestellt und dann wunderschöne Stunden mit ihr in ihrem Auto verbracht, dabei gegessen, Kaffee getrunken und ihren lieben, aber etwas faulen Hund gestreichelt.
Wie würdet Ihr Euren Trip in 3 Worten beschreiben?
Entdecke mehr laufend…
Wenn jemand in Eure Fußstapfen treten möchte, was würdet Ihr ihm/ihr sagen?
1. Es ist wirklich schwierig, Websites und Verbindungen auf dem Laufenden zu halten – trotz aller modernen Mittel, also haltet Eure Erwartungen niedrig!
2. Mach dich auf kulturelle Differenzen gefasst – und wirf deine Uhr weg!
3. Du brauchst weniger als du denkst. Bereite deine Reise vor, dann verbringe die ersten paar Wochen damit, festzustellen, was du wirklich brauchst und werde den Rest los – jedes Gramm zählt!
4. Kontakte in jeder Stadt sind wichtig!
5. Du wirst nie fertig und bereit sein, also lauf einfach los!!!
Was habt Ihr bereits gelernt, was Ihr den Zuhausegebliebenen mitteilen möchtet?
Komfort und Bequemlichkeit stehen zwischen dir und der echten Erfahrung, Leben, Ehrgeiz, Wissen, allem! Brich da durch oder verbringe dein Leben schlafwandelnd!
Was ist die größten Herausforderung auf der Reise?
Motiviert und in Verbindung zu bleiben. Die Reise soll erst in einem Jahr fertig sein, aber wir sind so ungeduldig und wollen einen Unterschied machen, sodass wir jetzt schon das Gefühl haben, die Zeit rinnt uns durch die Finger – wir müssen konzentriert und vor allem geduldig bleiben.
Was ist die Belohnung, die Freude, die Ihr erwartet?
Zu wissen, dass wir schon durch kleine Schritte schützen und einen kleinen Teil von Südamerika vor der Zerstörung bewahren können.
Abgesehen von den drei Missionen (“raise, connect, inspire”) auf Eurer Website, was möchtet Ihr jeder für sich erreichen?
David: Laufend zum anderen Ende zu kommen ist mir schon genug!
Katharine: Dass jeder von uns etwas für die Umwelt und die Natur tun kann. Alle unsere Entscheidungen beeinflussen sie, hier die richtigen für die Umwelt zu treffen ist anfangs sicher hart, aber es ist so zufriedenstellend und verblüffend auf lange Sicht gesehen.
Danke für das Gespräch und viel Glück für den Rest der 5000 Meilen!
Mehr über das Projekt und wie man die beiden unterstützen kann findet sich hier: http://www.5000mileproject.org/Taking a cold shower, watching the waves of the ocean or just driving a car, people usually get the best ideas in situations like these. Katharine and David, a 34-year-old couple of British Ecologists got inspired to their incredible travel-project when surveying seabirds in the Caribbean. This was in 2009, and it took them about three years to finally make it happen: “We wanted to do something”, they state in the F.A.Q.-section of their website, “raise awareness about South America´s imperiled natural world and undertake a world first expedition.” And that´s exactly what they are doing right now. Started on July, 28th 2012, they plan to run 5000 miles (about 8046.72 kilometers) unsupported through South America. Yes, to run!
In the interview, the two adventurer tell me more about their year-long-journey and their physical challenge of pulling all their kit such as house, office, kitchen, lab in a recycled self-built trailer.
What is the intention of your project?
The reason is wildlife and wild: We want to raise funds for our charities, “Conservacion Patagonia” and “Birdlife International” so that they can conserve threatened habitats on the continent. We also aim to inspire environmental action and connect people from around the world to South America so that we can all ensure our every-day choices help rather than hinder these precious ecosystems.
Why did you decide to run 5000 miles?
We thought about walking from west to east through the Amazon, but then found out that a fellow Brit, Ed Stafford, was in the middle of doing it and doing it very well! We thought about walking the length of the continent and hacking a trail through the Amazon, as well as climbing an ancient tree in every continent, but after a couple of weeks in the Amazon on a unguided expedition, we soon worked out this would take us years not one year. Then there was running. Could our bodies with-stand months on end of pounding roads and trails whilst pulling our own kit? We are about to find out….
You recently started your trip, what has surprised you the most so far?
The way Chileans and Argentinians honk their horns and wave at us – we had no idea they would be so excited to see us running on the road! We have even been passed empanadas and milkshakes through car windows and constantly been offered lifts which we can’t accept! The Police – in both countries Chile and Argentina. We wouldn’t go to a police station in the UK for help, but here they have stopped and checked we are OK, offered us lifts, food, hot water, camp sites. Amazing and very grateful surprise.
How are the reactions of people you meet on the road and which person has
impressed you the most?
95% Incredible. We were running towards Puerto Natales, Chile, recently and someone who had heard about the expedition drove out 60 km to meet us, having no idea if she would actually find us, without ever having met us before, to share some hot coffee and cake with her. We pitched the tent in the snow that night then spent a glorious hour in her warm car eating, drinking creamy coffee and stroking her lovely but slightly crazy dog!
How would you describe your trip in 3 words?
Discover more running……..
If someone wants to follow your path and do the same, what would you
recommend or what would you have liked to know in advance?
a) Keeping websites and connections up to date is really tough even with all the modern tools available, set your expectations low!
b) Prepare yourself for the cultural difference – and throw away your watch!
c) You need less than you think. Prepare for the trip, then spend the first few weeks getting to know what you really need and be prepared to get rid of the rest – every gram counts.
d) Contacts in each town are crucial.
e) You’re never going to be ready, so just go!!!!
Through the preparation and the start, what have you learned already and
would like to tell the ones who stayed at home?
Comfort is the barrier between you and real experience, life, ambition, knowledge, everything! Break through it or spend your life sleepwalking.
What are your biggest challenges on the road?
Keeping motivation and keeping connected. The journey is due to last a year, yet we are so impatient to make a difference that often it feels like the time is slipping away – we need to keep focused and be patient.
What is the biggest reward and joy you are expecting?
To know, that through our small steps, we really can protect and secure a small part of South America from destruction.
Apart from the three missions (raise, connect, inspire) for the project, does each
one of you have a special mission, something you want to achieve for
yourself, as well?
David: To get to the other end running will be enough!
Katharine: That each one of us can make a difference to the environment and to the natural world. All of our decisions affect it, taking the environmentally right ones might be hard at first, but wow it’s satisfying and amazing in the long run!
Thank you for the interview and good luck for the rest of the 5000 miles
Read more about their adventures and how to support them: http://www.5000mileproject.org/