World Photo Tour: Mit einem “Klick” die Welt erleben
Wer bist du? Was wäre deine Antwort auf diese Frage? Dein Name? Dein Job? Wo du herkommst? Es war einmal eine Zeit, als Mihai Tufă, ein 26jähriger Rumäne, genau damit geantwortet hätte. War. “Ich kann das nicht mehr machen, weil ich es gar nicht weiß”, schreibt er mir in seiner Email auf dem Weg nach Berlin, während er den Sonnenuntergang über dem Zierker See genießt, “statt WER denke ich dann immer an WAS, und diese Frage hat es in sich. Im Moment bin ich für manche der Reisende, der durch die Welt marschiert und jede Menge Fotos samt Geschichten von unterwegs auf seine Website theworldphototour.com lädt.”
Genau diese World Photo Tour ist es auch, zu der ich mehr wissen möchte – eine Reise, die Mihai am 16. Februar 2012 begonnen hat und die ihn in ca. 100.000 km um die Welt führen wird.
“Vermutlich dauert es sieben bis acht Jahre”, sagt der Rumäne, der alles zu Fuß machen möchte – abgesehen von den Fähren, Booten und Flugzeugen, um über den Ozean zu gelangen, “aber ich habe keine Eile.” Nicht mit dem Marsch an sich noch mit seiner anderen Idee: Auf seinem Weg möchte er der Welt auch etwas zurückgeben und zur Verbesserung beitragen. Aus dem Grund sammelt er auf seiner Website für drei Organisationen: Eine Internationale – WaterAid, eine Rumänische – Princess Margareta of Romania Trust und eine Britische – British Heart Foundation und lädt Menschen ein, gemeinsam mit ihm 100.000 Pfund (also rund 128.000 Euro) aufzubringen. Darüber hinaus verkauft der Fotograf, der sich alles selbst beigebracht hat, Kilometer, um seine Reise zu finanzieren: Wenn du Mihai begleiten möchtest, bekommst du nicht nur die Kilometer, sondern erhältst auch persönliche Geschichten von unterwegs mitgeliefert. Und es wäre keine World Photo Tour, würde der Sponsor nicht noch 100 exklusive Bilder und einen “persönlichen Anruf mit Dankesworten, Nennung auf der Website und meinen ewigen Dank” mit dazu erhalten, so heißt es in den FAQs auf der Website.
Willst du mehr über Mihai und seine World Photo Tour wissen?! Das hat er mir erzählt:
Was ist dein Ziel für das Projekt?
Mihai: Die Reise selbst ist das Ziel. Um die Welt zu wandern? Ich weiß es nicht. Was auch immer notwendig ist, um mehr von der Welt zu sehen, um mich selbst besser kennen zu lernen und dann – hoffentlich – zu wissen, wer ich bin.
Wie bist auf die Idee zu der Reise gekommen?
Mihai: Es kam als plötzlicher Gedanke zu einer Zeit, als ich mich wirklich in einer Falle gefühlt habe. Großartiger Job, aber keine Liebe. Also war es sinnlos. Die Idee kam, als ich verzweifelt und verängstigt war. Zur idealen Zeit und ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können.
Was hat dich unterwegs am meisten überrascht?
Mihai: Ich würde sagen, ein “Fund”: Es geht darum, besser zu verstehen, wie ich funktioniere, wie ich die Welt verstehe und das Leben um mich herum. Ich habe Frieden, Stärke und die Macht der Träume, die Kraft einer Idee gefunden.
Wie ist die Reaktion der Menschen, die du unterwegs triffst? Und welche Person hat dich besonders beeindruckt?
Mihai: Die meisten Menschen sind überrascht darüber, dass ich marschiere. Aber das bedeutet mir nichts, nicht mehr. Ich weiß jetzt, dass das jeder tun kann und was wichtiger ist, dass es nur eine Frage der Wahl ist und zu verstehen, dass wir so frei sind wie wir sein müssen, um unsere Träume zu verwirklichen. Im Rückblick, wenn ich an alle Menschen denke, denen ich begegnet bin, bin ich sprachlos. Ich habe von jedem gelernt. Und jetzt bin ich ein Teil von jedem, den ich getroffen habe. So wie jeder andere.
Wie beschreibst du deine Reise in 3 Worten?
Mihai: Faszination für Möglichkeiten.
Wenn jemand dir folgen möchte und dasselbe tun will, was würdest du demjenigen sagen?
Mihai: Denke weniger, wage mehr! Glaub an deine Träume, lass das los, was die Gesellschaft über dich denkt und vertraue! Was ist das Schlimmste, was passieren kann?
Welches deiner Bilder ist dein bisheriger Favorit und zeigt deine Reise am besten?
Dieses hier:
(schon interessant: Als ich das Bild hier eingefügt habe, wusste ich nicht, dass es tatsächlich Mihais Lieblingsbild war – er hatte es mir erst im Nachhinein gesagt. Solche “Zufälle” gibt´s!)
Was hast du auf deiner Reise gelernt?
Mihai: Ich habe gelernt, alles zu hinterfragen, vor allem mich selbst. Zweifle an allem und sei bereit, alles zu riskieren, sogar die Dinge in dir, von denen du glaubst, dass sie dich ausmachen. Ich habe gelernt, nicht das Gefühl zu haben, fest zu sitzen und immer alle Möglichkeiten, alle Chancen zu sehen. Wähle anhand deiner Optionen!
Danke, Mihai, für die schönen Bilder und danke für die inspirierenden Worte!
Alle Fotos stammen von Mihai Tufa. Wenn du eines (oder mehrere) haben möchtest oder Mihai auf seiner Reise begleiten willst, schau auf theworldphototour.com