Mein Gastauftritt bei FM4: Übers Alleinreisen als Frau und so
So viel habe ich dazu vorbereitet, ganze Passagen in der Früh vor dem Spiegel rezitiert und sogar davon geträumt (und ja, es waren auch Albträume darunter) – und dann war mein Live-Aufritt in der FM4 Sendung Connected (Gestalterin Barbara Köppel) bei Gerlinde Lang schon wieder vorbei. Zugegeben, ich habe ihn mir noch nicht selbst angehört, die SMS, Facebook und What´s App-Nachrichten lassen hoffen, dass es keine komplette Katastrophe war.
Und nein, eine Radiokarriere strebe ich nicht an
Nachdem immer wieder die Anfrage kam, ob die Sendung im Streaming abrufbar ist, und ich bisher immer mit “Nein” antworten musste, kann ich Euch jetzt das mp3 nicht vorenthalten. Also bitte, meine Ansichten sowie Erfahrungen zum Thema Alleinreisen als Frau und so:
Wie ich schon sagte: Ich habe mich ja gründlichst aufs Interview vorbereitet – nur um im Vorfeld draufzukommen, dass für mich Reisen Reisen ist. Egal, wie, mit wem, wohin und als welches Geschlecht (mh, das klingt jetzt vielleicht missverständlich).

Was immer passiert: Allein losgezogen, tolle Menschen getroffen & Spaß gehabt. Mh, zusammen ist man wohl weniger allein. Foto: Daniela
Alles hat seine Vor- und Nachteile - und die Abwechslung macht es für mich immer wieder aufs Neue spannend. Mal reise ich allein, mal mit meiner besten Freundin, mal mit dem Liebsten. Doch ganz ehrlich: Wenn ich MIT jemandem unterwegs bin und Unstimmigkeiten, Probleme oder gar das viel gefürchtete (von mir, ja), schweigende Sich-aus-dem-Weg-Gehen auftauchen, fühle ich mich eher allein, als wenn ich tatsächlich solo aufbreche. Außerdem kennt Ihr meine Liebe zum CouchSurfen und dazu, mich mit Einheimischen zu treffen, allein bin ich mit denen sowieso nicht, dafür entscheide ich, wann ich Gesellschaft will und wann nicht.

Ausnahmsweise zusammen unterwegs: Reiseblogger-Kolleginnen & ich in Bonn, so unterschiedlich können Alleinreisende sein. Foto: Doris
Und das Thema Sicherheit, das so oft als Hindernis genannt wird!? Worauf ich mich schon alles – mehr oder weniger – blauäugig eingelassen habe, beschäftigt meinen (hervorragenden!, muss auch mal gesagt sein) Schutzengel wohl heute noch. Ich hatte immer “Glück”, habe mich nach groben Regeln (z.B. nie Originaldokumente mitnehmen, sondern Kopien; nicht allein des Nächtens in kleinen Gassen herumirren, Leuten über meine Reiseziele Bescheid gegeben, Minirock und aufreizendes T-Shirt sind vielleicht zuhause besser aufgehoben …) gerichtet, meiner Intuition vertraut und bei all dem wohl so einen Rest-Portion Hausverstand behalten, der mich dann doch vor dem Schlimmsten bewahrt hat. All dem vertraue ich mehr als dem – falschen – Sicherheitsdenken, dass ich zu zweit oder in einer Gruppe vor Gefahr gefeit bin.
Abgesehen davon: Die Quantität und Qualität an Positivem, das durchs und auf Reisen passiert ist, überwiegen bei mir bei Weitem. Außer ein paar Verlusten, einmal beklaut werden, Übernachten auf Flughäfen oder teurem Nepp hat mich auch tatsächlich noch jegliches Reisepech ausgelassen. (Danke dafür!) Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass die Welt ein freundlicher Ort ist – nirgendwo lernt man das meiner Meinung nach besser als unterwegs.

Die Welt ist ein bunter Spielplatz Foto: Paul
Deshalb ist und bleibt wohl mein wichtigster (und vielleicht einziger?) Tipp: Wenn Ihr das Bedürfnis habt, aufzubrechen – zieht los. Macht eine Entscheidung nicht davon abhängig, ob andere Zeit, Lust oder die nötigen finanziellen Mittel haben. Handelt nach Eurem Bauchgefühl und schaut darauf, dass es Euch gut geht. Diese Verantwortung trägt nämlich jeder für sich – ganz allein!
Wenn schon ich nicht mehr zum Thema Alleinreisende Frauen sagen kann, 1000 andere Expertinnen konnten es. HostelBookers hat sie befragt – und die Grafik aus den Ergebnissen generiert: