Only in India: 8 weitere Fun-Facts

Vielleicht liegt es daran, dass hier oben in den Bergen von Darjeeling die Uhren etwas anders ticken. Weniger indisch, dafür mehr nepalesisch. Manchmal denke ich nämlich, ich habe mich an den alltäglichen Wahnsinn hier in Indien bereits gewöhnt. Denke ich – und schon kommt wieder eine Situation daher, bei der ich nicht sicher bin, ob ich lachen oder weinen soll. Oder einfach beides. Deshalb gibt es – wie vermutet – hier mal einen Teil zwei meiner liebsten Fun-Facts.

VIP, aber ohne WC Papier ;-) Foto: Doris

VIP, aber ohne WC Papier ;-) Foto: Doris

 

Nicht ohne meine WC Papier

Vor kurzem habe ich einen Beitrag über Afrika gelesen, in dem es darum ging, doch immer eine Rolle Klopapier dabei zu haben. Tja, in Indien kann das auch nicht schaden: Einfach deshalb, weil es hier ebenfalls keines gibt. Nicht auf der Toilette, nicht in den Märkten (oder zumindest nur sehr selten). Die Inder säubern sich mit Wasser – und verstehen so gar nicht, was wir Westler mit Papier machen. Und bitte verratet es ihnen auch nicht, sie würden uns wohl nie wieder die Hand geben.

Heiligenbilder schrecken Urinierer ab. Es wirkt! Foto: Doris

Heiligenbilder schrecken Urinierer ab. Es wirkt! Foto: Doris

Anti-Pinkel-Bilder

Apropos WC: Inder gehen in Ermangelung (sauberer) öffentlicher Toiletten einfach überall aufs WC. Beim Spazierengehen oder Vorbeifahren sieht man an jeder Ecke jemanden pinkeln – besonders Männer natürlich. Das scheint zu stören -  vor allem, wenn man dummerweise in die falsche Richtung, nämlich direkt zur Straße hin Wasser lässt und die vorbeifahrenden Motorräder dem Strahl ausweichen müssen… jaja, soll vorkommen, habe ich gehört!

Jedenfalls haben die Inder eine ziemlich kluge Lösung für das omnipräsente Problem: Man hänge einfach Heiligenbilder – ob Jesus oder Ganesha macht keinen Unterschied – auf die Hauswand und schon lässt das Urinieren nach. Dort zumindest, schließlich will man nicht unter Beobachtung der Götter sein Geschäft verrichten.

 

Der Toy Train durch Darjeeling, eine enge Angelegenheit. Foto: Doris

Der Toy Train durch Darjeeling, eine enge Angelegenheit. Foto: Doris

Zugfahren ist das leiwandste…

Indiens Zugfahrten sind legendär. Zurecht. Ich habe es aufgrund meiner Route und der kurzfristigen Planung leider nicht geschafft, einen Nachtzug zu erwischen – und wenn ich die verschiedenen Erzählungen von 16stündigen Verspätungen und Krach ab 6.00 Uhr früh höre, dann bin ich gar nicht unglücklich darüber. Doch Zugfahren habe ich auch erlebt: Nur einige Stunden, das aber immerhin ein paarmal. Eines kann ich euch aufgrund dieser Erfahrung schon sagen: Zugfahren und Zugfahren ist nicht dasselbe. Ich meine nicht nur die unterschiedlichen Klassen – von Seater bis 1st Class – oder die Tatsache, dass sich bei jeder Gelegenheit Verkäufer von Sandwiches bis hartgekochte Eier bis Büroklammern und Zahnbürste durch die Gänge schlängeln. Ich meine auch die unterschiedliche (und für Nicht-Inder bzw. Nicht-Kenner unberechenbare) Qualität der Züge an sich: Oder warum gibt es in einem Zug Butler und Voll-Essensversorgung inklusive Eis als Nachtisch – und im nächsten gar nichts? Zum selben Preis, wohlgemerkt?! Es wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben…

Für meine nächste Zugfahrt wünsch ich mir wieder einen Butler. Foto: Doris

Für meine nächste Zugfahrt wünsch ich mir wieder einen Butler. Foto: Doris

Essen im Zug - so schaut´s aus! Foto: Doris

Essen im Zug – so schaut´s aus! Foto: Doris

 

Supermarkt, was ist das?

“Geh doch zum alten Supermarkt, da findest du den Taxistand”, diese Anweisung in Darjeeling hat mich ganz schön aus dem Konzept gebracht. Wie Supermarkt?! Bisher hatte ich keinen einzigen richtigen Supermarkt in Indien gesehen. Gibt es angeblich auch (noch) nicht, obwohl einige Große wie Carrefour bereits Interesse gezeigt haben. Und jetzt soll es da in Darjeeling eine Ausnahme geben? Aber nein: Der “alte Supermarkt” ist eine Markthalle, in der auf einigen Stockwerken ein paar Shops zu finden sind – vom Schuster bis zum Teppichverkäufer. Klar, ein super Markt ;-)

Raum ist relativ…

Wer nach Indien reist, muss sich über eines im Klaren sein: Platz und Raum wird es für die nächste Zeit kaum geben. Alles ist voll(er Menschen), jeder ist dir nah. Da quetschen sich in einen Jeep für vier Personen schon gut und gerne 11 Leute, setzen sich auf deinen Schoß, berühren deine Knie, um sich abzustützen. Berührungsängste oder gar Klaustrophobie darf man hier nicht haben!
Auch das Thema Abstand ist unbekannt: Wer mit dir spricht, kommt dir nah… sehr nah. So nah, dass du anhand seines Atems unverkennbar riechst, was er zum Frühstück hatte und du bei einer falschen Bewegung seine Nasenspitze berührst.
Und Züge?! Ach, der Toy Train zwischen Kurseong und Darjeeling zum Beispiel fährt beinah durch die Gärten der Bewohner durch, und Marktständler müssen ihre Fetzendächer kurz mal einziehen, damit der Zug diese nicht streift. Platz und Raum sind eben relativ…

Menschenmassen. Wer da an Klaustrophobie leidet, hat es echt schwer. Foto: Doris

Menschenmassen. Wer da an Klaustrophobie leidet, hat es echt schwer. Foto: Doris

 

Fashiontrend Pyjama

Abgesehen von den herrlichen Saris und Kurtas, die mich immer wieder von Neuem aufgrund ihrer Schönheit und außergewöhnlichen Farbkombinationen umwerfen, haben die Inder einen – nunja – gewöhnungsbedürftigen Geschmack. Ich spreche jetzt nicht von zerrissenen, fleckigen Trainingshosen, 70er-Jahr-Hemden und Bomberjacken bei 35 Grad im Schatten – vieles ist einfach der unglaublichen Armut zuzuschreiben. Wer sich um das nächste Mahl Gedanken machen muss, den kümmert sein Outfit wohl herzlich wenig.

Es gibt aber bestimmte Modetrends, die damit nichts zu tun haben und die mir bisher in anderen Ländern entgangen sind: Nighties zum Beispiel. Inder tragen ihre Pyjamas nämlich überall und jederzeit: Auf der Straße, zu Mittag, beim Tempelgang – ich kann es ja irgendwie verstehen. Die Nighties sind ja sicher genauso bequem wie die Kurtas …

Play Boys auf der Straße

Ich liebe sie: Die bunten Lastwägen, bemalten Trucks und behübschten Fahrzeuge. Wenn schon nicht komplett in Farbe gehüllt, so tragen sie zumindest einen farbenfrohen Stofffetzen an der Stoßstange. Am meisten liebe ich aber die Beschriftungen der Autos: God loves you – klar -, aber auch so verheißungsvolle Namen wie “Play Boy” kann man hier lesen. Wer möchte da nicht auf der Straße spielen?

Play Boys, God lovers und Co. auf der Straße. Foto: Doris

Play Boys, God lovers und Co. auf der Straße. Foto: Doris

 

Fotos = Posen

Darf ich ein Foto von Euch machen? Die Frage allein reicht, dass Kinder plötzlich in Reih und Glied nebeneinander habt acht stehen, keine Mine mehr verziehen und mit langgezogenen Mundwinkel in die Kamera schauen. Ist das Bild dann im “Kasten”, gibt es noch ein großes “Thank you” von ihrer Seite. Inder lieben es offenbar, fotografiert zu werden – aber nicht beim Arbeiten oder in natürlicher Haltung. Nein, Fotos, das heißt posen. Ich verstehe.

Ein Ausnahmefoto! Foto: Doris

EIn Ausnahmefoto! Foto: Doris

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