Tribewanted, der etwas andere Urlaub

Eine einsame Insel, Leute aus aller Herren Länder, ein gemeinsames Vorhaben im Sinn der Nachhaltigkeit, die lokale Bevölkerung – das sind die Zutaten für Tribewanted, eine Idee für den etwas anderen Urlaub, deren Geburtsstunde sich diesen April bereits zum 5. Mal gejährt hat.

Tribewanted, so heißt der etwas andere Urlaub, der reges Echo ausgelöst hat – vor allem in britischen Medien wie z.B. BBC. Foto: 

Aber lest selbst, was mir , der Gründer dieses außergewöhnlichen Reiseveranstalters, erzählt hat:

tripwolf: Wie würdest du Tribewanted in 3 Worten beschreiben?
Ben: 
Inter-kulturelle Gemeinschaften.

tripwolf: Was ist die Idee von Tribewanted?
Ben: Es geht darum, Netzwerke von nachhaltigen, interkulturellen Gemeinschaften an unglaublichen Orten zu schaffen, damit Menschen, die diese Orte besuchen, nicht nur etwas lernen, sondern sich auch erholen und inspiriert werden können und so die lokale nachhaltigen Entwicklungen unterstützen.
tripwolf: Wann und wie ist das Projekt entstanden – und welche Unterschiede gibt es zwischen dieser Idee und der heutigen Umsetzung?
Ben: Das Projekt ist im April 2006 entstanden, als wir jeden eingeladen haben, Mitglied unseres “Tribes”, unseres Stamms zu werden, und uns zu helfen, auf den Vorovoro Inseln auf Fidschi eine neue Gemeinschaft zu gründen. Wir haben Mitglieds-Optionen angeboten, die einen Aufenthalt auf Vorovoro inkludiert haben. 1000 Menschen haben sich uns innerhalb der ersten 6 Monate angeschlossen.
Zwei große Unterschiede gibt es aber zwischen damals und jetzt – neben einer ganzen Menge wunderbarer Zeit auf dem Strand:
1. Die sozialen Netzwerke wie Facebook sind explodiert, was sich echt positiv insofern auf uns ausgewirkt hat, dass jetzt mehr Menschen dem Projekt folgen; aber auch negativ, weil es härter ist, Menschen auf Dauer zu motivieren.
2. Wir sind jetzt nicht nur auf den Fidschi Inseln, sondern auch in Sierra Leone – und möchten noch mehr wachsen.
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So sieht das erste Tribewanted-Dorf auf Vorovoro aus. Quelle: 

tripwolf: Welche Ideen waren ein voller Erfolg?
Ben:
- sich engagierende Mitgliedschaft
- Mengen-Finanzierung
- eine nachhaltige Gemeinschaft wurde gleich 2x gebaut
- signifikante, lokale Investments
- und viele glückliche Tribe-Mitglieder, Freundschaften, Hochzeiten, Babies, etc.
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Ben mit “Stammesmitgliedern” in Sierra Leona. Quelle: 

tripwolf: Und was war weniger erfolgreich – und warum?
Ben: Das Wachstum über Fidschi hinaus braucht länger als gehofft – aber nicht wirklich überraschend, bedenkt man die wirtschaftliche Rezession. Dinge beginnen jetzt zu greifen. Und Mitglieder wirklich involviert zu behalten ist angesichts der sozialen Netzwerke eine Herausforderung – aber wir haben jetzt neue Modelle, die das in Kürze ändern werden!
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Von- und miteinander lernen, das ist eines der Ziele von Tribewanted. Quelle:

tripwolf: Warum traf und trifft Tribewanted das, was Menschen wollen?
Ben: Weil unter der Oberfläche die meisten von uns realisiert haben, dass wir unsere Art zu leben ändern und wir in Zukunft nachhaltig leben müssen. Tribewanted bietet diese Erfahrung sowie ein Netzwerk, das sich an dieser Diskussion beteiligt, ohne irgendetwas zu predigen. Die Erfahrungen auf Fidschi und in Sierra Leone sind einzigartig. Menschen kommen immer wieder und wieder, weil sie sich als Teil der lokalen Gemeinschaft erleben und sich ebenso fühlen.
tripwolf: Wie viele Teilnehmer hattet ihr denn schon und was waren deren Motive?
Ben: 1.300 haben die Fidschis innerhalb der 4 Jahre besucht und bleiben durchschnittlich 1,5 Wochen. In Sierra Leone (1 Jahr) waren es bisher 100, die durchschnittlich 2 Wochen geblieben sind, 15.000 Online Mitglieder. Die Motive sind so unterschiedlich wie unsere Mitglieder: Von Flucht, über Inspiration, Entspannung, Re-Connection, bis hin zu Abenteuerlust…
tripwolf: Was war die größte Herausforderung am Anfang und was ist sie jetzt?
Ben: Zu Beginn: Die Menschen davon zu überzeugen, dass wir echt sind, und Geld zu bekommen; Jetzt: Ein Business-Model zu entwickeln, das nachhaltig ist, sowie unsere aktuellen bzw. zukünftigen Mitglieder zu motivieren.
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Jede Menge Aufgaben, die eine Gemeinschaft zu “erfüllen” hat! Quelle: 

tripwolf: Was können die zwei Kulturen – die Einheimischen und die “Gäste” – voneinander lernen und was sind die größten Veränderungen, die das Projekt bewirkt?
Ben: In Fidschi war die größte Erfahrung für die Fidschianer, dass ihre lokale Kultur und ihre Art zu leben, die Gäste inspirieren kann, dass sie darauf stolz sein können. Für die Gäste hingegen war die wichtigste Erkenntnis, dass sie sich auf einer verlassenen Insel genauso zuhause fühlen können, wie überall sonst.
In Sierra Leone haben die Einheimischen gelernt, dass Tourismus nicht immer nur Hotels baut. Und die Gäste haben erfahren, dass Sierre Leone sicher und schön ist.
tripwolf: Ihr habt ja ganz schöne Medienpräsenz gehabt, habt ihr das erwartet, gewollt und wie hat das euer Projekt beeinflusst?
Ben: Wir haben nicht erwartet, dass es so bedeutend ist, auch wenn wir gewusst haben, dass die Idee sensationell ist. Die Präsenz in den Medien hat uns sicher geholfen zu wachsen und unsere Geschichte mit einem größeren Publikum zu teilen. Es fühlt sich so an, als ob wir uns mit viel mehr Menschen unterhalten haben als nur mit unseren Mitgliedern. Das ist großartig!
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Urlaub machen und in einer Gemeinschaft Gutes tun – so kann man die Idee von Tribewanted zusammenfassen. Quelle:

tripwolf: Was ist euer langfristiges Ziel und wie wird Tribewanted in Zukunft aussehen?
Ben: Das Ziel ist, ein wirklich signifikantes soziales Netzwerk von Mitgliedern zu schaffen, die überall auf der Welt Tribewanted-Projekte unterstützen und diese besuchen können, deren Geschichten wiederum andere zum Nachdenken über einen nachhaltigen Lebensstil, der progressiv, aufregend und spaßbringend ist, inspirieren.
tripwolf: Danke für das Gespräch und viel Glück dabei!

Mehr zu Tribewanted und wie man sich selbst engagieren kann: https://www.tribewanted.com/join
Erstveröffentlicht auf tripwolf, 9. Juni 2011

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