Was es nicht alles gibt, am Neusiedler See!
Es war einmal… ein Dialog zwischen DIR und MIR:
ICH: Den Neusiedler See?! Podersdorf und so, da kenne ich doch alles.”
DU: Sicher?
ICH: Ja, ganz sicher!
DU: Wirklich ganz sicher?
Wetten, es gibt mindestens 3 Dinge, die du noch nicht kennst!
1) Wüste und Hölle liegen dicht beieinander. Gut, eine sagenhafte Hitze wird beiden nachgesagt, aber sonst?! Unerträglich heiß war es jedenfalls nicht, als wir zuerst durch die Wüste und dann durch die Hölle radelten. Eher angenehm warm. Ein perfektes Radfahrwetter. Tatsächlich gibt es auf dem Weg zwischen Podersdorf nach Illmitz zuerst eine Siedlung namens Wüste und schließlich führt ein ziemlicher großer Teil der Strecke durch die Hölle, einen Ortsteil von Illmitz. Und wem das noch nicht himmlisch genug ist, der kann auch ins gleichnamige Weingut und sich bei einem Glaserl beim Heurigen stärken.
2) Nein, Einhörner gibt es nicht im Burgenland, auch wenn man die weißen Eseln von Sandeck wohl damit verwechseln könnte. Die sind genauso auf einer Weidefläche im Wald im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel zu finden wie 342 aller 700 in Europa “wohnhaften” Vogelarten. Und dann gibt es natürlich noch die Manaliza-Schweine, die (Welt)berühmt sind … allerdings eher dafür, dass ihr Fleisch so gut schmeckt. Zum Anschauen sind sie aber auch, zum Riechen weniger.
Übrigens ist der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel nicht nur wegen seines (Vogel)Artenreichtums beachtenswert, auch die Anderes ist interessant: Zum Beispiel dass der 1994 gegründete Park nicht nur einem 1 gehört, sondern dass über 1.200 Grundeigentümer ein Stück ihr Eigen nennen. Ein richtiges Mosaik also.
3) Dass Wein gut riecht und vor allem gut schmeckt, ist allgemein bekannt. Dass er aber gut klingt, das ist neu. Weinmacher Willi Opitz aus Illmitz ist vom Wohlklang des edlen Tropfens jedoch so überzeugt, dass er sogar eine eigene CD mit dem “Sound of Wine” auf den Markt gebracht hat. Überhaupt überrascht Willi Opitz mit allerhand Einzigartigem: Als Einziger in der Weinszene, zu der er übrigens vor Jahren als Laie gestoßen ist, gibt es zu seinen schmackhaften Weinen mit den eigenwilligen Namen wie “Mr. President” oder “Pole Position” nicht das üblich trocken Brot, sondern kulinarische Leckerbissen aus dem Hause C.I.A., Criminally good food. Und Nomen est Omen: Nicht nur ist das Essen tatsächlich kriminell gut, sondern auch die Weinnamen haben eine Geschichte. So wurde Mr. President am Tag der Präsidentenwahl von Bill Clinton gepflückt und dem ehemaligen amerikanischen Präsidenten auch tatsächlich überreicht. Persönlich, versteht sich. Jetzt bin ich schon mal gespannt auf den weltweit einzigartigen Valentinstagwein, gepflückt – wie könnte es anders sein – am 14. Februar. Ob ich von dem edlen Tropfen, der in limitierter Auflage präsentiert wird, auch etwas abkriege, das wage ich allerdings zu bezweifeln…
Und die Moral von der Geschichte: DU hattest natürlich Recht. Wie (fast) immer.